Russland

Medwedew: "Russland kämpft allein gegen die NATO"

Moskau steht allein in seinem Kampf gegen den US-geführten NATO-Militärblock, ist aber in der Lage, seine Feinde allein zu besiegen. Das hat Ex-Präsident Dmitri Medwedew am Sonnabend geschrieben. Zwei Tage nach dem Rückzug aus Cherson versucht er, die Ereignisse in einen Kontext zu rücken und die Bürger zu motivieren.
Medwedew: "Russland kämpft allein gegen die NATO"Quelle: Sputnik © Ekaterina Schtukina/RIA Nowosti

Am zweiten Tag nach dem Abzug der russischen Armee vom rechten Dnjepr-Ufer und aus der Stadt Cherson hat sich der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew mit einem längeren Statement an die Bürger gewandt und die Ereignisse der letzten Tage in einem größeren Kontext eingeordnet.

Auf Telegram schrieb stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates am Sonnabend:

"In der Routine schwieriger Tagesabläufe und unter dem Eindruck sehr schwieriger militärischer Entscheidungen sind die für uns alle und für unser Land äußerst wichtigen Ergebnisse dieses Jahres in den Hintergrund getreten. Ich möchte Sie daran erinnern."

Daran anschließend zählt der Ex-Präsident mehrere Punkte auf, die nach seiner Auffassung belegen, dass Russland fest auf dem Weg der Verteidigung der eigenen nationalen Interessen und des Lebens und der Sicherheit seiner Bürger ist. Russland sei es, das die künftige gerechte Weltordnung aktiv mitgestaltet, nicht aber "die Vereinigten Staaten, Großbritannien oder das dunkle Kiew".

Russland kämpfe allein gegen die NATO und die gesamte westliche Welt, die sich gegen Russland verbündet hat. Parallelen zur Vergangenheit seien daher "falsch oder nur bedingt möglich". Nur eine Parallele lässt Medwedew gelten:

"Mit einer Ausnahme: Wir sind in der Lage auch auf uns allein gestellt, mächtige Feinde oder feindliche Bündnisse zu vernichten."

Russland versuche, während es kämpfe, das Leben von Soldaten und Zivilisten so weit wie möglich zu bewahren. Für die Feinde dagegen zähle das Leben ihrer Soldaten und Zivilisten dagegen nichts.

"Und das ist unser großer moralischer Unterschied zu ihnen", rief Medwedew in Erinnerung.

Russland habe aus Gründen, "die für jeden vernünftigen Menschen offensichtlich sind", noch nicht sein gesamtes Arsenal an möglichen Vernichtungsmitteln eingesetzt. Auch hat es nicht jedes mögliche feindliche Ziel in bewohnten Gebieten anvisiert. Für die Zukunft sei eine Ausweitung der eingesetzten Mittel und der Angriffsziele jedoch nicht ausgeschlossen, schreibt der Ex-Präsident:

"Das nicht nur aus unserer angeborenen menschlichen Güte heraus. Alles zu seiner Zeit."

Nur "größte Geschlossenheit, tägliche harte Arbeit und höchste Moral können dem Land den Sieg sichern", appelliert Medwedew abschließend an die russischen Bürger.

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