Meinung

Bild: "Putins Rede voller Hass"

Der stellvertretende Chefredakteur der Bild Paul Ronzheimer hat Putins Rede zum Beitritt der vier neuen Gebiete zu Russland kommentiert. Es sei eine Rede voller Hass gewesen. Ronzheimer desinformiert sein Publikum vorsätzlich. Seine Forderung nach mehr Waffen ist angesichts der tatsächlichen Entwicklung zynisch.
Bild: "Putins Rede voller Hass"Quelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler

Von Gert Ewen Ungar

"Putins Rede voller Hass" ist die Überschrift über einem Beitrag des stellvertretenden Bild-Chefredakteurs Paul Ronzheimer, in dem er eine weitere Eskalation des Ukraine-Konflikts fordert. 

Ronzheimer bespricht in seinem Kommentar die Rede Putins anlässlich der Zeremonie zur Eingliederung der vier neuen Subjekte Donezk, Lugansk, Cherson und Saporoschje in die Russische Föderation. Zuvor hatten sich die Bürger der Territorien in Referenden mehrheitlich für einen Beitritt entschieden. Ronzheimer verschweigt dies seinen Lesern. Er verschweigt damit auch den Grund für die demokratisch legitimierte Entscheidung. Die Region wird durch das Kiewer Regime mit vom Westen gelieferten Waffen kontinuierlich angegriffen. Es gibt täglich Tote zu beklagen. Der Wunsch nach Abspaltung ist vor diesem Hintergrund verständlich. Ronzheimer unterschlägt die Nennung der Informationen aus genau diesem Grund. Bloß kein Verständnis. 

Es sei ein wirrer Vortrag gewesen, den Putin gehalten hat, meint Ronzheimer. Wer sich die Rede angehört hat, wird dem kaum zustimmen können. Putin war wie immer klar und auf den Punkt. Nicht so für den Boulevard-Journalisten Ronzheimer. Dieser führt aus:

"Es war ein wirrer Vortrag mit Lügen, Unterstellungen und Beschuldigungen, der darin gipfelte, dass Putin den USA vorwarf, Nazi-Deutschland bombardiert zu haben."

Es liegt nicht an mangelnden Russischkenntnissen, dass Ronzheimer seine Leser absichtlich in die Irre führt, denn die Rede Putins wurde auch in deutscher Übersetzung übertragen.

Klar ist jedenfalls, dass Putin den USA nicht vorgeworfen hat, das faschistische Deutschland bombardiert zu haben. Er hat den USA vorgeworfen, zum Ende des Krieges deutsche Städte ohne militärischen Zweck als reine Machtdemonstration bombardiert zu haben. Das ist allerdings etwas grundlegend anderes, denn natürlich käme es Putin nicht in den Sinn, Faschismus zu verharmlosen. Der Kampf gegen das Erstarken des Faschismus in der Ukraine und damit auf dem europäischen Kontinent ist schließlich einer der Gründe für die militärische Operation dort. Putin führt dann weiter aus, dass diese Machtdemonstration für westliche Geopolitik typisch sei. Gewalt und Neokolonialismus – das sind nach Putin die zentralen westlichen Werte. Mit der Neuordnung der Welt kommt dies an sein Ende. Ronzheimer steht daher mit seiner Forderung nach weiterer militärischer Unterstützung auch eindeutig auf der falschen Seite der Geschichte. 

Angesichts der massiven Verluste der ukrainischen Armee von täglich mehreren hundert Soldaten ist Ronzheimers Forderung nach mehr Waffen zudem von menschenverachtendem Zynismus. Die Offensive der Ukraine ist ein Ausdruck der Verzweiflung. Sie ist unter strategischen Gesichtspunkten unsinnig. Die militärischen Erfolge sind mit einer hohen Zahl an Verlusten erkauft. Die ukrainische Gegenoffensive lässt sich daher auch nicht durchhalten und wird in absehbarer Zukunft zurückgedrängt. Die Ukraine hat den Krieg verloren. Und mit ihr die EU, der Westen und eben auch Ronzheimer. Sein Beitrag ist vom gleichen Geist getragen wie Durchhalte-Beiträge in deutschen Gazetten zum Ende des Zweiten Weltkriegs, in denen von Frontbegradigung und Endsieg geschrieben wurde. Ronzheimer desinformiert sein Publikum mit voller Absicht. Ein Bild-Kommentar voller Hass. 

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