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Russland fordert UN-Konvention zu Cybersicherheit

In einer Erklärung besteht das russische Außenministerium auf der Notwendigkeit einer internationalen Konvention zur Bekämpfung der Cyberkriminalität. Die Vereinten Nationen werden im Mai und Juni über die Endfassung des entsprechenden Abkommens abstimmen.
Russland fordert UN-Konvention zu CybersicherheitQuelle: Gettyimages.ru © Caroline Purser

Der Einsatz von IT-Technologien zu terroristischen und extremistischen Zwecken sollte im Rahmen einer umfassenden internationalen UN-Konvention verfolgt werden, fordert Russlands Außenministerium im Vorfeld von UN-Verhandlungen über die Endfassung eines entsprechenden Abkommens im Mai und Juni.

In ihrer Erklärung betont die Behörde, dass die Initiative im Lichte des jüngsten Terrorangriffs auf das Konzerthaus Crocus City Hall bei Moskau an Relevanz gewonnen habe und dass der Kampf gegen die kriminelle Nutzung von IT-Technologien zu einer internationalen Angelegenheit werden sollte. Das Ministerium hebt hervor:

"Das Fehlen von spezialisierten universellen Verträgen im Bereich der internationalen Informationssicherheit führte zu einer starken Zunahme von Verbrechen im digitalen Raum. Millionen von Menschen erleiden beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden, Staaten werden mit Angriffen auf kritische Informations-Infrastruktur konfrontiert, die die Gefahr von ernsthaften technologischen Katastrophen bergen."

Moskau besteht auf der Aufnahme einer Reihe von Cyber-Verbrechen in die Konvention. Weiter heißt es in der Meldung:

"Hauptsächlich bestehen wir auf der Notwendigkeit, Verbrechen, die unter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien zu terroristischen und extremistischen Zwecken verübt werden, im Dokument zu reflektieren."

Die neue Konvention sollte eine internationale rechtliche Grundlage für den Aufbau eines "globalen und gerechten Systems" für weltweite digitale Sicherheit schaffen, so das Ministerium. Außerdem sollte die Initiative für eine Verminderung der technologischen Ungleichheit zwischen den Staaten sorgen. Neue Herausforderungen im Bereich der Quantentechnologien und der künstlichen Intelligenz seien zu berücksichtigen.

"Sollte der neue internationale Vertrag verabschiedet werden, wird er die digitale Hegemonie des Westens unterminieren, die unter anderem durch die Budapest-Konvention aus dem Jahr 2001 aufrechterhalten wird. Sie ermöglicht westlichen Geheimdiensten einen uneingeschränkten Zugang zu elektronischen Datenbanken souveräner Staaten."

Seit 2017 fordert Russland bei den Vereinten Nationen die Verabschiedung einer umfassenden internationalen Konvention über den Kampf gegen die kriminelle Nutzung von IT-Technologien. Im Jahr 2019 bewilligte die UN-Generalversammlung trotz des Widerstands der USA und ihrer Verbündeten die russische Initiative zur Gründung eines Ausschusses, der das entsprechende Abkommen ausarbeiten soll.

Im Gegensatz zu Moskau tritt Washington für eine möglichst umfassende Anpassung des neuen Vertrags an die Budapest-Konvention von 2001 ein. Wie das russische Außenministerium erklärt, wären in diesem Fall die Staaten des kollektiven Westens und deren IT-Unternehmen von jeglichen Verpflichtungen befreit. Zu den anstehenden Verhandlungen in New York im kommenden Sommer, bei denen die Endfassung des neuen Abkommens festgelegt werden soll, äußerte sich das Ministerium wie folgt:

"Trotz des Widerstands des Westens rechnet Russland gemeinsam mit seinen Gleichgesinnten damit, dass erstmals in der Geschichte ein Dokument verabschiedet wird, das die internationale rechtliche Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der IT-Kriminalität regelt."

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