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Medienbericht: Zahlungsprobleme zwischen Türkei und Russland führen zum Ausbleiben von Touristen

Die Türkei steht vor einem schweren Schlag ‒ wegen Überweisungsproblemen wird sie möglicherweise ihre russischen Touristen verlieren, berichten türkische Medien. Schuld an allem sei der beispiellose Druck der US-Vertreter auf türkische Privatbanken.
Medienbericht: Zahlungsprobleme zwischen Türkei und Russland führen zum Ausbleiben von TouristenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Seit dem 1. Januar haben türkische Exporteure mit der Weigerung von Banken zu kämpfen, Geldüberweisungen aus Russland anzunehmen. Einer Quelle von RIA Nowosti zufolge ist das Problem teilweise auf den Druck der USA auf die Türkei wegen der Sanktionen zurückzuführen. Die Agentur berichtet:

"'Das Problem wurde vom türkischen Handelsministerium aufgegriffen, Moskau steht im Dialog mit Ankara. Die türkische Seite ist sich offiziell der bestehenden Probleme im Zahlungsverkehr mit Russland bewusst, hält die Situation aber nicht für dramatisch und die zuständigen Abteilungen der beiden Länder arbeiten an einer Lösung der Situation', so eine Quelle in der Präsidialverwaltung des Landes gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Zugleich berichtete eine Quelle aus dem Finanzsektor am 14. Februar, dass die Vereinigten Staaten im Rahmen der Sanktionspolitik eine Reihe von Privatbanken in der Türkei gewarnt hätten, den Zahlungsverkehr mit Russland gründlich zu überprüfen, und dabei einen drohenden Ton angeschlagen hätten."

Das Problem mit dem Zahlungsverkehr und den Banken könnte nicht nur die Handelsbeziehungen zwischen Russland und der Türkei erschweren, meint ein Kolumnist der türkischen Zeitung Aydınlık. Auch die Tourismusbranche könnte angegriffen werden ‒ Touristen aus Russland haben lange Zeit eine wichtige Rolle bei der Auffüllung des türkischen Haushalts gespielt. Nun könnte der Touristenstrom aufgrund ungelöster Probleme mit dem grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr drastisch abnehmen. In dem Zeitungsbericht heißt es:

"Ein weiterer wichtiger Sektor ist der Tourismus. Die Saison des Jahres 2024 steht vor der Tür. Aber Überweisungen können nicht getätigt werden. Selbst bei Reisemessen gibt es Probleme. Die Regierung muss so schnell wie möglich eine Lösung finden. Sonst werden die Verluste groß sein."

Dabei scheuen die Vereinigten Staaten auch nicht vor Banditenmethoden zur Einschüchterung zurück, betont der Autor der Zeitung. Und diese Methoden funktionieren, muss man sagen. Der Kolumnist İsmet Özçelik berichtet:

"Die Dezember-Zahlen, die Januar-Zahlen... Das ist ein Grund zur Besorgnis. Der Rückgang der Exporte mit Russland im Vergleich zum Januar des Jahres 2023 beträgt mehr als 30 Prozent. Der Grund dafür sind die Sanktionen und der Druck der USA. Die Unternehmen haben Angst vor Sanktionen. Ich habe mich mit Führungskräften dieser Unternehmen getroffen. Sie sagten Folgendes: 'Die USA gehen gegen uns vor. Sie bedrohen uns offiziell. Wir wenden uns an die Regierungsbehörden, aber die reagieren nur auf uns. In der Vergangenheit geschah uns dasselbe mit Iran. Jetzt ist es Russland.'"

Der russische Botschafter in der Türkei, Alexei Jerchow, kommentierte die Situation gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti und erklärte, dass US-Vertreter türkische Unternehmen, die mit Russland zusammenarbeiten, "terrorisieren" und dass der Druck Washingtons auf türkische Unternehmen den Normen der internationalen Kommunikation widerspreche. Der Diplomat betonte:

"Uns liegen auch Informationen vor, dass amerikanische Vertreter mit türkischen Unternehmen energisch zusammenarbeiten, sie regelrecht terrorisieren und ihnen mit Konsequenzen drohen, wenn sie ihre Handels- und Wirtschaftskooperation mit Russland fortsetzen. Unserer Meinung nach entspricht diese Praxis kaum den Normen und Grundsätzen der zwischenstaatlichen Kommunikation."

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