International

Ein in Russland zum Filmstar gewordener Serbe erobert Hollywood: Kiew ist strikt dagegen

Der Serbe Miloš Biković war in Russland zu einem Filmstar geworden, nachdem er in den umsatzstärksten Filmen der letzten Jahre mitgewirkt hatte. Jetzt wurde er von HBO eingeladen. Kiew läuft dagegen Sturm – und das serbische Außenministerium muss ihn verteidigen.
Ein in Russland zum Filmstar gewordener Serbe erobert Hollywood: Kiew ist strikt dagegenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Der serbisch-russische Schauspieler Miloš Biković wird in der dritten Staffel der US-Fernsehserie "The White Lotus" von HBO mitspielen, berichteten russische Medien kürzlich. Die Agentin des Schauspielers, Marina Leonowa, bestätigte diese Nachricht in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Dreharbeiten zur dritten Staffel der US-Comedy-Drama-Fernsehserie, die bereits mit zahlreichen Preisen wie dem "Emmy" und dem "Golden Globe" ausgezeichnet worden war, werden in Thailand stattfinden, hieß es weiter.

Die Reaktion aus Kiew erfolgte buchstäblich innerhalb weniger Stunden – und zwar so heftig, dass Biković vom serbischen Außenministerium verteidigt werden musste. So kritisierte das ukrainische Außenministerium den US-Fernsehsender HBO dafür, dass er Biković eingeladen hatte, an den Dreharbeiten teilzunehmen. Auf dem offiziellen Account des Außenministeriums im Netzwerk X wurde ein Appell an den Fernsehkonzern gepostet, in dem auch betont wurde, dass der in Serbien geborene Künstler russischer Staatsbürger ist. Unter anderem heißt es:

"HBO, ist es normal, dass Sie mit einer Person zusammenarbeiten, die Völkermord unterstützt und das internationale Recht verletzt?"

Die Vorwürfe bezüglich seiner russischen Staatsbürgerschaft sind jedoch etwas sonderbar, wenn man bedenkt, dass Biković in der Serie ja angeblich einen russischen Yoga-Trainer spielen soll. Doch Kiew gefällt diese Nachricht in keinem Fall: Denn in Bikovićs Filmografie finden sich drei Filme, die zu den zehn umsatzstärksten russischen Filmen der Geschichte gehören, und heute ist er einer der gefragtesten Schauspieler in Russland. Im Jahr 2018 hatte Wladimir Putin dem Schauspieler die Puschkin-Medaille "für Verdienste um die Stärkung der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den Völkern" verliehen. Daraufhin war dem Filmstar im Jahr 2019 offiziell die Einreise in die Ukraine untersagt worden.

Das serbische Außenministerium hat auf die Aussage aus der Ukraine reagiert – es betonte, dass die serbische Verfassung die Freiheit der wissenschaftlichen und künstlerischen Kreativität garantiere und die Traditionen kultureller Aktivitäten im Land eine lange Geschichte hätten. Das Ministerium erklärte in einer Stellungnahme:

"Wir betonen, dass die Behauptungen der ukrainischen Seite unbegründet sind, da Miloš Biković in erster Linie einer der beliebtesten und talentiertesten serbischen Schauspieler seiner Generation ist, der, obwohl er noch jung ist, bereits Spuren in der serbischen und internationalen Filmindustrie hinterlassen hat. Wir möchten daran erinnern, dass Außenminister Ivica Dačić Biković am Tag der serbischen Diplomatie im Jahr 2019 eine Urkunde für seinen außergewöhnlichen persönlichen Beitrag zur Förderung Serbiens und seines reichen kulturellen Erbes auf der Welt überreicht hat."

Mehr zum Thema – Russen-Propaganda für Jugendliche? Erfolg russischer TV-Serie bei Ukrainern besorgt Kiew

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.