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Videobeweis: Der "QAnon-Schamane" bei den Unruhen vom Januar 2021 war betreuter Gast im Kapitol

Dem US-Sender Fox News wurde Videomaterial der Sicherheitskameras vor und im Kapitol, Sitz des US-Kongresses, zur Verfügung gestellt. Erste Auswertungen zeigen nun zum Teil ein etwas anderes Bild von der vermeintlich spontanen Erstürmung des Gebäudes am 6. Januar 2021. Auch der Blick auf den Tod eines Polizisten erhält eine neue Bewertung.
Videobeweis: Der "QAnon-Schamane" bei den Unruhen vom Januar 2021 war betreuter Gast im KapitolQuelle: Gettyimages.ru © Win McNamee / Staff

Das Gebäude des Kapitols in Washington, D.C. ist der Sitz des US-Kongresses, der Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika und ein Ort des höchsten Respekts für die US-Bürger. In ihm finden Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt. Die Bilder vom 6. Januar 2021, der vermeintlich spontanen und mutwilligen Erstürmung und Verwüstung von diversen Räumlichkeiten durch Trump-Anhänger, gingen um die Welt.

Dem Sender Fox News, mit dem bekannten Moderator Tucker Carlson, wurden nun 40.000 Stunden Videomaterial von dem ereignisreichen Tag zur Auswertung zur Verfügung gestellt. Die Sequenzen stammen von den archivierten Momenten, die die Kameras an und im Gebäude während der Stunden des Chaos dokumentiert hatten. Carlson hatte im Rahmen seiner Sendung bereits angekündigt, "die interessanteren und aufschlussreicheren" Videobeweise nach der Auswertung seinem Publikum zu präsentieren. Fox News titelte diesbezüglich am 6. Februar:

"Tucker Carlson veröffentlicht exklusives Filmmaterial vom 6. Januar und sagt, dass Politiker und Medien über Sicknick und den 'QAnon Schamanen' gelogen haben."

Mit Sicknick ist der Polizist Brian Sicknick von der "Capitol Police" gemeint, der laut einhelligen US-Mediendarstellungen am 6. Januar 2021 als Opfer des 6. Januar beschrieben wird, als er demnach von randalierenden Trump-Anhängern vor dem Kapitol ermordet wurde. So berichtete die New York Times zunächst, Sicknick sei "mit einem Feuerlöscher erschlagen worden", bevor sie die Behauptung mehr als einen Monat später zurückgezogen hatte. Zu den nun veröffentlichten Videos und Sicknick heißt es bei Fox News:

"Sicknick war (auf den Videos) zu sehen, wie er normal ging, während er Trump-Anhänger aus dem Gebäude führte, und dabei einen Helm trug, was der Darstellung der Medien zu widersprechen scheint, er sei an einer Kopfverletzung gestorben. 'Dieses Video widerlegt die mächtigste und politisch nützlichste Lüge, die uns die Demokraten über den 6. Januar erzählt haben', teilte Carlson den Zuschauern mit."

Das zuarbeitende Team von Carlson stellte zudem fest, dass das Filmmaterial von Sicknick ein elektronisches Lesezeichen in den Archiven des Kapitols vorweist. Dies bedeutet, dass der Sonderausschuss des Repräsentantenhauses zum Kapitol-Ereignis die Bilder gesehen, geprüft und sich dann entschieden hatte, "es nicht in seine weithin veröffentlichten Anhörungen und den Abschlussbericht aufzunehmen".

Die weltweit wahrgenommene Persönlichkeit, das bekannte Gesicht des 6. Januar 2021, war jedoch der Navy-Veteran Jacob Anthony Chansley, medial aufgrund seiner mehr als auffälligen Kostümierung auch als QAnon-Schamane bezeichnet.

Die ausgewerteten Videosequenzen zeigen nun Polizeibeamte des Kapitols, wie sie Jacob Chansley ohne Zwischenfälle und Bedrohungen durch das Gebäude begleiteten. Carlson erläutert weiter, dass Beamte auf den Videos gesehen wurden, die Chansley herumführten und sogar versuchten, verschlossene Türen für ihn zu öffnen. An einer markanten Stellte, sind mindestens neun Polizisten in unmittelbarer Nähe zu Chansley zu sehen, "und keiner von ihnen hielt ihn auf" oder hinderte ihn durch das Gebäude zu spazieren, so Carlson in seiner Show. Chansley wurde im November 2021 zu 41 Monaten Haft verurteilt, "für die Rolle bei den Unruhen im US-Kapitol", so der US-Sender CNN in seiner diesbezüglichen Schlagzeile.

Die vom Tucker-Team gesichteten Aufnahmen zeigten Trump-Anhänger, "die das Gebäude friedlich besichtigten", "einfach Schaulustige", so die Bezeichnung von Carlson. Demgegenüber beherrschten nachdrücklich "und manipulativ" die Aufnahmen randalierender und aufgebrachter Menschen im Gebäude die US-amerikanische wie auch die weltweite Berichterstattung über den 6. Januar. Ein Ereignis, das laut Fox News "viele in Washington mit dem 11. September und dem Angriff auf Pearl Harbor verglichen haben".

Tucker interviewte die Kolumnistin der New York Post, Miranda Devine, zu den Veröffentlichungen. Diese resümierte nach der Betrachtung:

"Sie können sehen, wie diese Leute durch das Kapitol gehen … sie gehen zurückhaltend, stehen höflich in der Schlange, sehr friedlich. Sie meinen es nicht böse. Sie behandeln das Kapitol mit Ehrfurcht. Das entschuldigt nicht die anderen, die Minderheit der Demonstranten, die Fensterscheiben einschlugen, gegen die Polizei kämpften, Polizisten verletzten und Chaos verursachten." 

Jene Anwesenden, "die jetzt verhaftet wurden und von denen einige seit Monaten, ja sogar Jahren ohne Gerichtsverfahren inhaftiert sind", hätten laut Devine dabei zum Teil keine Gewalt begangen. "Sie sind durch offene Türen gegangen, sie wurden von der Polizei eskortiert, sie fanden das in Ordnung. Und ich denke, Jacob Chansley ist ein klassisches Beispiel dafür", so die Kolumnistin der New York Post bei Fox News.

Ob die "Randalierer" nun mutwillig vorgingen oder bis dato unbekannte Dynamiken im Hintergrund, mögliche Geheimdienstaktivitäten, anderes belegen, werden die kommenden Veröffentlichungen gegebenenfalls zeigen. Carlson kündigte bereits an, dass weitere Aufnahmen vom 6. Januar in seiner Sendung Tucker Carlson Tonight zu sehen sein werden.

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