Liveticker Ukraine-Krieg – Orbán: EU-Soldaten werden nicht in Moskau einmarschieren
20.01.2025 22:00 Uhr
22:00 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
21:59 Uhr
Fico: Rückzug Russlands und NATO-Beitritt der Ukraine "unmöglich"
Der slowakische Premierminister Robert Fico hat es als unrealistisch bezeichnet, dass sich Russland aus den von ihm besetzten Gebieten in der Ukraine zurückzieht oder dass Kiew der NATO beitritt. Dies erklärte er bei einer Pressekonferenz in Ankara nach Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan:
"Wir sollten die rosarote Brille abnehmen und etwas realistischer sein, vor allem was mögliche Friedenslösungen angeht. In der gegenwärtigen Situation ist es einfach unrealistisch zu erwarten, dass die Russische Föderation die Gebiete aufgibt, die sie derzeit kontrolliert. Gleichzeitig ist es unmöglich zu glauben, dass die Ukraine ein NATO-Staat wird. Das ist nicht nur die Meinung der slowakischen Regierung, das ist eine unmögliche Situation."
Fico räumte ein, dass es zum Beispiel möglich sei, Truppen in die Ukraine zu entsenden, um dort eine Pufferzone zu schaffen. Er sagte, für einen gerechten Frieden müsse eine Lösung gefunden werden, die beide Seiten akzeptieren könnten, da dies die erste Voraussetzung sei.
"Gleichzeitig müssen die Ursachen des Krieges angegangen werden. Der heute ins Amt kommende US-Präsident Donald Trump hat sich dazu sehr deutlich geäußert. Er hat der Vorgängerregierung vorgeworfen, Russland provoziert zu haben."
21:47 Uhr
Lawrow: Trump betrachtet Ukraine-Krise als außenpolitische Priorität
Der designierte US-Präsident Donald Trump betrachtet die Lösung der Ukraine-Krise als eine seiner außenpolitischen Prioritäten. Dies erklärt der russische Außenminister Sergei Lawrow bei einer Videokonferenz des Sicherheitsrates der Russischen Föderation:
"Es wird angedeutet, dass bestimmte Aspekte der russischen Position verstanden werden, zum Beispiel die Ablehnung einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine."
Lawrow meint, dass viele Entscheidungen von den USA abhingen, da sich die europäischen und asiatischen Verbündeten ‒ darunter Australien, Japan, Südkorea und Neuseeland ‒ vollständig an die Position des Weißen Hauses hielten. Vor diesem Hintergrund warteten sie ab, wie diese Position letztlich aussehen werde.
21:35 Uhr
Ukrainische Abgeordnete: Existenz der Ukraine bleibt offene Frage
Marjana Besuglaja, Abgeordnete der Werchowna Rada, hält die Existenz des ukrainischen Staates für eine "offene Frage". So kommentierte sie mögliche Entwicklungen in der Ukraine für das aktuelle Jahr in einem Interview mit der Ukrajinska Prawda:
"Die offene Frage, die für uns alle offensichtlich ist, ist die Existenz der Ukraine als solche."
Besuglaja ist der Ansicht, dass die Ukraine als "kindlicher Staat" bezeichnet werden kann. Dies zeige nicht nur die kurze Existenz der Ukraine als unabhängiger Staat, sondern auch die Infantilität der Bevölkerung und der staatlichen Strukturen sowie die "unterentwickelte" Armee.
"Länder, die weniger als ein halbes Jahrhundert existieren, brechen oft zusammen. Und wir sind keine hundert Jahre alt [...] Wir sind 30 Jahre alt. Das ist sehr wenig."
21:18 Uhr
Ukraine erhält 4.500 Drohnen aus Litauen
Litauen hat 4.500 Drohnen im Wert von fünf Millionen Euro an die Ukraine übergeben. Dies teilt das Verteidigungsministerium der baltischen Republik mit:
"Die Drohnen-Lieferung ist Ende vergangener Woche in der Ukraine eingetroffen und den ukrainischen Vertretern übergeben worden."
Ursprünglich war die Lieferung der Drohnen für Ende 2024 geplant. Der Prozess verzögerte sich jedoch aufgrund der Abstimmung rechtlicher Verfahren. Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė wörtlich:
"Die bürokratischen Hürden sind genommen. Jetzt wird die Hilfe für die Ukraine schneller fließen."
Vilnius will der Ukraine in diesem Jahr Luftabwehrsysteme, Munition, Drohnen sowie Systeme zu deren Bekämpfung und eine Erweiterung der internationalen Minenräumkoalition ermöglichen. Auch die Finanzierung der ukrainischen Rüstungsindustrie, die Ausbildung ukrainischer Soldaten und deren Rehabilitation infolge von Verletzungen sollen unterstützt werden.
Seit Beginn der Ukraine-Krise hat Litauen der Ukraine finanzielle Hilfe in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, davon 754 Millionen Euro Militärhilfe. Vilnius hat sich verpflichtet, der Ukraine jährlich 0,25 Prozent des BIP für Verteidigungs- und Sicherheitsbedürfnisse zur Verfügung zu stellen, was etwa 190 Millionen Euro entspricht.
21:00 Uhr
Ex-Berater Bannon: Ukraine könnte zu "Trumps Vietnam" werden
Donald Trump müsse als US-Präsident schleunigst die Militärhilfe für die Ukraine einstellen, sonst drohe der Konflikt zu seinem "Vietnam" zu werden. Dieser Auffassung ist Trumps ehemaliger Berater Steve Bannon. Er befürchtet unter Verweis auf das Schicksal von Nixon, dass die USA immer tiefer in den Konflikt verwickelt werden könnten.
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Sanitätsfahrzeug im Gebiet Charkow angegriffen
Eine Drohne der ukrainischen Streitkräfte hat im befreiten Gebiet Charkow ein Sanitätsfahrzeug angegriffen. Dies teilt der Leiter der militärisch-zivilen Verwaltung des Gebiets, Witali Gantschew, mit. In der Mitteilung heißt es:
"Im Dorf Berestowo hat eine ukrainische FPV-Drohne ein Rettungsfahrzeug des Gebiets Charkow sowie ein weiteres ziviles Fahrzeug angegriffen. Beide Fahrzeuge wurden durch Splitter schwer beschädigt."
20:29 Uhr
Zivilist stirbt bei Anschlag auf Auto in DVR
Ukrainische Einheiten haben in der Ortschaft Werchnetorezkoje nördlich von Jassinowataja in der Donezker Volksrepublik (DVR) ein ziviles Fahrzeug angegriffen und dabei einen Zivilisten getötet, berichten Einsatzkräfte gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.
Zuvor hatte Iwan Prichodko, der Bürgermeister des Stadtbezirks Gorlowka, mitgeteilt, dass seit Tagesbeginn elf Einwohner der Stadt durch Artilleriebeschuss verletzt worden seien.
Nach Angaben von DVR-Chef Denis Puschilin wurden zudem acht Mitarbeiter des Unternehmens Donbassgaz bei einem ukrainischen Drohnenangriff nahe Swetlodarsk verletzt.
20:08 Uhr
Beschuss im Gebiet Saporoschje ‒ ein Toter, eine Verletzte
Durch Beschuss der ukrainischen Streitkräfte ist im Bezirk Wassiljewka im Gebiet Saporoschje ein Zivilist getötet und eine Frau verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur Jewgeni Balizki mit:
"Im Bezirk Wassiljewka wurde das Dorf Werchnjaja Kriniza von Artilleriefeuer getroffen. Ein Zivilist, geboren 1961, wurde getötet. Seine Frau, geboren 1963, erlitt Splitterverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht."
Auch ein Umspannwerk im Bezirk Pologowski wurde unter Beschuss genommen. Dabei wurde die Anlage beschädigt, sodass bei 3.312 Abnehmern der Strom ausfiel.
19:43 Uhr
Orbán: EU sollte nicht glauben, dass ihre Soldaten in Moskau einmarschieren werden
Die EU sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass der Westen Russland in einem militärischen Konflikt besiegen könnte. Dies erklärt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in Budapest auf einer Konferenz über die Ergebnisse der EU-Ratspräsidentschaft seines Landes.
Orbán stellt fest, dass die ungarische Präsidentschaft die "Fahne des Friedens" gehisst, die Tür zu Waffenstillstand und Friedensgesprächen geöffnet und den Dialog mit den Kriegsparteien eingeleitet hat. Die meisten EU-Mitgliedsstaaten sind aber nach wie vor gegen den Frieden:
"Glauben wir wirklich, dass unsere Soldaten unter der Flagge der Europäischen Union auf dem Roten Platz in Moskau marschieren werden? Wenn wir das nicht glauben, sollten wir die diplomatischen Kanäle für Verhandlungen offenhalten."
Orbán warnt, dass ein Krieg zum Nachteil ganz Europas wäre. Der Konflikt in der Ukraine müsse so schnell wie möglich gelöst werden. Dies sei das Ziel der ungarischen Friedensmission, die der designierte US-Präsident Donald Trump nun fortsetzen könne.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.