Deutschland

Fahrlehrer schlagen Alarm: Fahrschüler immer unkonzentrierter

Immer mehr Fahrschüler fallen in Deutschland durch die Führerscheinprüfung. Fahrlehrer meinen, dass die Schüler unaufmerksamer werden, und führen dies auf die exzessive Nutzung von Smartphones zurück.
Fahrlehrer schlagen Alarm: Fahrschüler immer unkonzentrierterQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Nach der Einschätzung von Fahrlehrern sind Fahrschüler im Straßenverkehr weniger aufmerksam als noch vor einigen Jahren. Der Vizevorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Kurt Bartels, erklärte:

"Der junge Mensch, der heute in die Fahrschule kommt, hat eine ganz andere Verkehrswahrnehmung als noch vor 20 Jahren – nämlich eine geringere."

Bartels führt dies auch auf die exzessivere Handy-Nutzung zurück:

"Schauen Sie mal in ein Auto, ob die Kinder auf die Straße schauen. Nein, sie gucken auf ihr Smartphone. Sie gehen zu Fuß und gucken auf ihr Smartphone."

Daher hätten junge Menschen nicht mehr diese "natürliche Affinität zum Verkehrsgeschehen wie früher". Nach Angaben des Verbandes steigt auch deshalb seit Jahren die Durchfallquote bei Führerscheinprüfungen an. Der TÜV-Verband hatte zuletzt unter Berufung auf Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes berichtet, dass im Vorjahr 37 Prozent der Theorieprüfungen nicht bestanden worden seien. Im Jahr 2013 waren es noch 29 Prozent. Bei der praktischen Prüfung für die Pkw-Führerscheinklasse B habe die Durchfallquote im vergangenen Jahr 43 Prozent betragen. Außerdem haben "das Verkehrsaufkommen und die Menge der Regelungen in den vergangenen 20 Jahren enorm zugenommen". Auch die Anforderungen an die Fahrschüler seien gestiegen.

"In Großstädten gibt es eine höhere Durchfallquote als in ländlichen Gebieten, weil das Verkehrsaufkommen ein anderes ist", sagte Bartels.

Das Interesse am Führerschein ist Bartels zufolge nach wie vor groß: "Landauf, landab sind die Fahrschulen sehr gut ausgelastet." Der Vizeverbandschef vermutet einen Grund in der Corona-Krise. Die Menschen hätten weniger Geld etwa für Reisen ausgegeben und "haben so Geld übrig, um Luxus-Führerscheine wie den fürs Motorrad zu machen". In Großstädten gebe es zudem den einen oder anderen, der lieber im eigenen Auto sitze statt mit Maske in vollen Bussen und Zügen.

"Wir haben Sorge und rechnen damit, dass das Interesse am Führerschein nachlassen wird, auch aufgrund der wirtschaftlichen Eckdaten", sagte er.

Ob es letztlich Einbrüche geben werde, sei aber schwer vorherzusagen – noch merke man wenig. Während des Lockdowns seien die Befürchtungen ebenfalls groß gewesen, dass die Zahl der Fahrschüler zurückgehe. Dazu sei es aber nicht gekommen.

(rt/dpa)

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