Deutschland

Corona: Expertengruppe um Stöhr fordert Strategiewechsel

Eine Expertengruppe, zu der unter anderem der Virologe Klaus Stöhr gehört, fordert von der Politik einen Strategiewechsel im Corona-Managment. Man müsse nun die breite Immunität in der Bevölkerung, die durch Infektionen und Impfungen entstanden sei, berücksichtigen.
Corona: Expertengruppe um Stöhr fordert StrategiewechselQuelle: www.globallookpress.com © picture alliance / Kontributor

Am Freitag stimmt der Bundesrat über die vom Bundestag beschlossenen Corona-Regeln für den Herbst und Winter ab. Im Vorfeld hatte eine Expertengruppe, zu der unter anderem der Virologe Klaus Stöhr gehört, einen Strategiewechsel gefordert. Zu den Autoren zählen auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) Tobias Tenenbaum und der Medizinstatistiker Gerd Antes. In dem Papier, das die deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene am Donnerstag veröffentlichte, heißt es, dass natürliche Infektionen und Impfungen zu einer breiten Immunität geführt hätten. Die Politik solle einen "klaren Strategiewechsel mit Fokussierung auf den Schutz vulnerabler Gruppen einleiten und dabei gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur und des Gesundheitswesens sicherstellen".

Unter anderem fordern die Wissenschaftler eine Rücknahme der Impfpflicht im Gesundheitswesen, da mit dieser kein Schutz vor Infektionen erreicht werden könne. Die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems soll durch "den Wegfall nicht verhältnismäßiger und nicht begründbarer, das heißt nicht mehr zeitgemäßer Isolierungsanordnungen gesunder Infizierter" erfolgen. Zudem sprachen sich die Autoren gegen anlasslose Massentestungen und eine Maskenpflicht an Schulen aus.

Der Wechsel zu einer Strategie der Folgenminderung, wie sie in anderen Ländern bereits praktiziert werde, sei überfällig. In Deutschland seien in den zentralen Stellungnahmen jedoch noch immer Konzepte aus der ersten Phase der Eindämmung (Containment) vorherrschend, bei denen es darum gehe, sämtliche Infektionen zu vermeiden. Vielerorts sei zwar ein Strategiewechsel erfolgt, dieser werde jedoch oft nicht ausreichend kommuniziert. Außerdem kritisieren die Experten:

"Die aktuelle ministerielle Kommunikation zum Pandemiemanagement ist nicht nur erratisch, sprunghaft und Angst erzeugend, sondern überbetont noch nicht ausreichend erforschte Konsequenzen einer COVID 19 Infektion wie Demenz, Hirnschäden und Long COVID als Langzeitschäden."

Am Freitag stimmt der Bundesrat über die vom Bundestag beschlossenen Corona-Regeln für die kommenden Monate ab. Zu den Maßnahmen, die vom 1. Oktober 2022 bis 7. April 2023 gelten sollen, zählt eine Maskenpflicht in Zügen, Kliniken und Arztpraxen.

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(rt de/dpa)

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