Europa

"Sollte sein Gesäß hochkriegen": Melnyk wütet gegen Nachfolger Makejew

Melnyk unterstellt seinem Nachfolger, dieser zertrampele alles, was der tadellose Ex-Botschafter selbst "mit Schweiß und Blut geschaffen" habe. Makejew zerstöre demnach dessen frühere Arbeit und habe ihm damit "einen Fehdehandschuh ins Gesicht geschleudert".
"Sollte sein Gesäß hochkriegen": Melnyk wütet gegen Nachfolger MakejewQuelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler

Der aktuelle ukrainische Botschafter in Deutschland, Alexei Makejew, nahm im Oktober des Vorjahres seine Arbeit in Berlin auf. Zuvor hatte Andrei Melnyk den Botschafterposten acht Jahre lang bekleidet und fiel dabei immer wieder mit seinem rüpelhaften Verhalten sowie mehr als provozierenden Äußerungen unangenehm auf.

"Weggelobt" wurde der Rüpel-Akrobat im November 2022 und dabei zum Vize-Außenminister der Ukraine ernannt. Nichtsdestotrotz kommentiert Melnyk seit dem Wechsel über seine präferierte Kommunikationsquelle Twitter regelmäßig die Arbeit seines Nachfolgers. So ließ der vermeintlich Enttäuschte am Montagabend seine Follower wissen:

"Sieben Jahre habe ich in Berlin geschuftet, mit Schweiß und Blut, voller Hingabe, Passion & Selbstaufopferung, habe meine Gesundheit verloren, gegen enormen Gegenwind angekämpft, damit meine UKRAINE respektiert wird. Nun wird dieses Erbe mit Füßen zertrampelt."

Ausschlaggebender Grund des Beitrags war ein Interview Melnyks mit dem SPD-nahen RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Dieses titelte am selben Tag:

"'Sollte sein Gesäß hochkriegen': Ex-Botschafter Melnyk greift Nachfolger Makeiev an."

Melnyk zählte in dem RND-Interview die seiner Ansicht nach elementaren Fehler der Arbeit Makejews auf:

"Es war ein unverzeihlicher Fehler, zum Beispiel auf die seit 2015 traditionelle Kranzniederlegung am Ehrenmal Tiergarten am 8. Mai zu pfeifen. Dass Herr Makejew eine langjährige Bitte an den Bundestag, ein Mahnmal für Millionen ukrainische Opfer der Nazi-Terrorherrschaft in Berlin zu errichten – wie für unsere polnischen Schwestern und Brüder -, in den Mülleimer geworfen hat, ist ein Schlag ins Gesicht unserer Vorfahren."

Melnyk hatte der Wochenzeitung Zeit erst Ende des vergangenen Monats erklärt (Bezahlschranke), "in seiner Amtszeit als Botschafter hat die Ukraine die Debatte über deutsche Waffenlieferungen noch mitbestimmt oder sogar gesteuert". Im ukrainischen Fernsehen hatte Melnyk am Montag einen Gedenkkomplex für ukrainische Opfer im Berliner Stadtzentrum gefordert. Im RND-Interview wirft Melnyk seinem Nachfolger vor:

"Indem er alles zertrampelt, was sein Vorgänger mit Schweiß und Blut geschaffen hat, hat Herr Makeiev auch mir einen Fehdehandschuh ins Gesicht geschleudert."

In seiner unverkennbaren und anmaßenden Art diktierte Melnyk dem RND-Autor folgende Empfehlung an Makejew ins Mikrofon:

"Statt auf eine arrogante Weise nervös zu werden und aus voller Kehle zu zwitschern, sollte Herr Makeiev die berechtigte Kritik aus der Hauptstadt Kiew ernster nehmen. Er sollte sein Gesäß hochkriegen, bei überlebenswichtigen Themen wie deutschen Kampfjets und Kriegsschiffen sowie einem NATO-Beitritt endlich lautstark werden und Ergebnisse liefern."

Makejew reagierte Anfang Mai in einem Gespräch mit dem Magazin Spiegel (Bezahlschranke) auf Melnyks Zeit-Interview und sprach dabei von "unglücklichen Angriffen" seines Vorgängers. Er betonte dabei, dass er "jetzt Botschafter in Berlin" sei. Der Spiegel-Beitrag trägt den Titel: "Mit meinem Vorgänger habe ich schon lange nicht mehr gesprochen." Auf eine entsprechende Bild-Anfrage hinsichtlich Melnyks jüngster Verbalattacke antwortete Makejews Pressestelle, dass "Melnyks Position weder mit dem Außenministerium noch mit dem Präsidentenbüro der Ukraine abgestimmt" sei.

Darüber habe sich der aktuelle ukrainische Botschafter in Berlin noch am Montagabend persönlich versichert. Makejew "habe die volle Rückendeckung von Außenminister Kuleba".

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