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Kosovo verbietet serbischem Patriarchen Einreise – Vučić spricht von "Schande" des Westens

Die Behörden im Kosovo haben dem serbischen Patriarchen die Einreise verwehrt. Geplant war ein Besuch im Patriarchenkloster Peć, dem historischen Sitz der Serbischen Orthodoxen Kirche. Der Patriarch verglich den Vorfall mit dem Versuch, den Papst "am Betreten des Vatikans" zu hindern.
Kosovo verbietet serbischem Patriarchen Einreise – Vučić spricht von "Schande" des WestensQuelle: Gettyimages.ru © Milos Miskov / Anadolu Agency

Die Entscheidung der ethnisch-albanischen Regierung des Kosovo, den serbisch-orthodoxen Patriarchen an der Einreise in die sich abgespaltene Provinz zu hindern, sei ebenso beschämend wie das Schweigen der westlichen Unterstützer Pristinas, erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vučić am Dienstag. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte er: 

"Dies ist eine große Schande, nicht für uns, sondern für sie."

Aber es sei auch "wichtig für uns Serben, zu sehen, wie die Entscheidungsträger, vor allem im Westen, wirklich über unser Volk und unser Land denken", so Vučić weiter.

Dem Patriarchen Porfirije von der serbisch-orthodoxen Kirche wurde am Montag die Einreise ins Kosovo verwehrt. Er wollte den historischen Patriarchatssitz in Peć besuchen. Das Kloster gilt als Schatzkammer serbischer Geschichte und heiligster Ort der serbisch-orthodoxen Kirche. 2006 wurde es in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Der serbische Präsident verwies in seiner Kritik an dem Einreiseverbot darauf, dass die westlichen Regierungen daraufhin von der Bedeutung der "Bewegungsfreiheit" sprachen, ihr Fokus dabei aber nur auf den Straßenbarrikaden der protestierenden Serben im Norden der abtrünnigen Provinz gerichtet gewesen sei. Vučić sagte

"Warum besteht man so hysterisch darauf, die Barrikaden zu entfernen? Weil man die Serben aus dem Norden des Kosovo vertreiben will, und das wollen sowohl die Albaner in Pristina als auch einige in der internationalen Gemeinschaft."

Die Albaner benutzten diese Straßen nicht, so der serbische Staatschef weiter, "nur die Serben im Norden". Diese Barrikaden seien ein Protestakt "zur Verteidigung ihrer Existenz".

Dieselben Mächte, die 1999 während des NATO-Krieges "die territoriale Integrität Serbiens mit Füßen traten", versuchen laut Vučić "heute dasselbe zu tun". Damit verstoßen sie gegen alle internationalen Gesetze und Verträge, "weil sie die territoriale Integrität des Kosovo für wichtiger halten als das Leben der Serben", so Vučić.

Die transatlantische Militärallianz hatte 1999 einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen das damalige Jugoslawien geführt. Während der sogenannten Operation Allied Force bombardierte die NATO unter Führung der USA und mit Beteiligung der Bundeswehr die damaligen jugoslawischen Teilrepubliken Serbien mit seiner Provinz Kosovo und Metochien sowie Montenegro. Nach 78 Tagen willigte der damalige jugoslawische Präsident Slobodan Milošević ein, serbische Streitkräfte und Polizei aus der Provinz abzuziehen. Die von der NATO geführte Friedenstruppe KFOR übernahmen die Kontrolle über das Kosovo und übergab die politische Führung an die ethnisch-albanischen Separatisten. Im Jahr 2008 rief Pristina die Unabhängigkeit der Provinz aus und fordert seither auch die Anerkennung von Belgrad. Doch Serbien weigert sich trotz des Drucks der USA und der EU bis heute, diesen Schritt zu machen.

Bewohner mehrerer Gemeinden mit serbischer Bevölkerungsmehrheit im Norden des Kosovo hatten Anfang des Monats Straßenblockaden errichtet, um gegen die Verhaftung eines serbischen Polizisten und die starke Präsenz der Spezialeinheit der Polizei, die überwiegend aus ethnischen Albanern besteht, in ihren Gemeinden zu protestieren.

Der russische Botschafter in Serbien verurteilte das Vorgehen Pristinas gegenüber dem orthodoxen Patriarchen als "absolut unvernünftig" und als "Verbot der Orthodoxie".

Patriarch Porfirije selbst sagte bezüglich des Vorfalls am Montag, es sei "als ob jemand ohne Grund und mit einer lächerlichen Erklärung versuchen würde, den Papst am Betreten des Vatikans zu hindern". Dennoch rief er zur Zurückhaltung und zu einer friedlichen Lösung der anhaltenden Spannungen auf. Er erklärte: 

"Serben leben schon 15 Jahrhunderte in Kosovo und Metochien, fünf davon an der Seite von Albanern. Wenn der gute Wille vorhanden ist, können wir einen Weg finden, zusammenzuleben."

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