Frachtschiff-Kaperung der Huthis im Roten Meer: Saudi-Arabien fordert die USA zur Zurückhaltung auf
Saudi-Arabien hat die USA um die Zurückhaltung bei der Reaktion auf die Angriffe der jemenitischen Huthis auf Schiffe im Roten Meer gebeten, so zwei mit der saudischen Außenpolitik vertraute Quellen. Die mit Iran verbündete Gruppe hat eine neue Front gegen Israel im Gaza-Krieg eröffnet. Eine Huthi-Truppe hat in letzter Zeit Schiffe auf wichtigen Schifffahrtsrouten angegriffen sowie Drohnen und Raketen auf Israel selbst abgefeuert, wobei sie bereits ein Frachtschiff mit Bezug zu Israel kaperte.
Die Bewegung, die einen Großteil des Jemens kontrolliert, erklärte, ihre Angriffe seien ein Zeichen der Unterstützung für die Palästinenser, und schwor, diese würden so lange fortgesetzt, bis Israel seinen Krieg gegen den Gazastreifen einstellt.
Die Huthis sind eine von mehreren Gruppen der mit Iran verbündeten "Achse des Widerstands", die seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober, als ihr palästinensischer Verbündeter Hamas den Krieg mit einem Angriff auf Israel auslöste, israelische und US-amerikanische Ziele angreifen.
Während Saudi-Arabien auf einen Waffenstillstand drängt, um den Krieg in Gaza zu beenden, spiegelt saudische Diplomatie eine umfassendere Politik wider, die nach Jahren der Konfrontation mit Iran und seinen Verbündeten die regionale Stabilität fördert, kommentierte Reuters. Riad, das sich auf den Ausbau und die Diversifizierung der saudischen Wirtschaft konzentriert, hat in diesem Jahr seine Beziehungen zu Teheran normalisiert und versucht, den Krieg zu beenden, den es seit fast neun Jahren mit den Huthis im Jemen führt.
Saudi-Arabien versucht derzeit, den Friedensprozess im Jemen voranzutreiben, obwohl der Krieg im Gazastreifen wütet, und befürchtet, dass er entgleisen könnte. Im Jemen herrscht seit mehr als einem Jahr relative Ruhe, da direkte Friedensgespräche zwischen saudischen und Huthi-Vertretern stattfinden.
Hochrangige Quellen aus dem mit Iran verbündeten Lager erklärten Reuters, die Angriffe der Huthis seien Teil der Bemühungen, Druck auf Washington auszuüben, damit Israel die Gaza-Offensive einstellt – ein Ziel, das Iran mit Saudi-Arabien und anderen Ländern in der Region teilt.
Am Sonntag wurden ein US-amerikanisches Kriegsschiff und mehrere Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen. Die jemenitischen Huthis übernahmen die Verantwortung für den Angriff. Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh hielt sich am Montag mit Äußerungen zurück, die auf einen bevorstehenden Vergeltungsschlag der USA gegen die Huthis hindeuten könnten. Auf die Frage, ob die USA Vergeltung üben könnten, sagte Singh:
"Wenn wir uns entscheiden, gegen die Huthis vorzugehen, wird dies natürlich zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl geschehen."
Ein iranischer Diplomat erklärte, Teheran und Washington hätten seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel Nachrichten über die Angriffe der Huthis ausgetauscht. Der Diplomat, der am Austausch der Botschaften beteiligt war, betonte, dass beide Seiten zur Zurückhaltung aufriefen.
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