Nahost

Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"

In einem Gastartikel für den britischen "Guardian" wiederholt Thunberg den Vorwurf an die israelische Regierung, im Gazastreifen gezielt einen Völkermord durchzuführen. Der Titel lautet demgegenüber lapidar zur Unterstellung: "Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Menschenrechte."
Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"Quelle: www.globallookpress.com © Vuk Valcic

Der erste Auslöser für einen fortdauernden medialen Niedergang der bis dato unangreifbaren "Klima-Ikone", der vom Time-Magazin gekürten "Person des Jahres 2019", der "Frau des Jahres 2019" in Schweden, der zweimaligen Friedensnobelpreis-Kandidatin und Trägerin des "Ehrendoktortitel in Theologie" 2023 ereignete sich im Oktober dieses Jahres durch einen israelkritischen Beitrag in den sozialen Medien. Die weltweite Kritik bezog sich auf ein Foto von Greta Thunberg und drei anderen Frauen, die Plakate mit propalästinensischen Slogans hielten. Es folgte ein weiteres propalästinensisches X-Posting sowie eine Israel kritisierende Rede bei einer Klimademonstration in Amsterdam.

Der vorläufige Höhepunkt einer vermeintlich gesellschaftspolitischen Eigendemontage, in der Wahrnehmung speziell in Deutschland (#Staatsräson), gipfelt nun in einem Gastbeitrag mit Kollegen der Fridays for Future-Gruppe Schweden in der britischen Tageszeitung Guardian. In dem Artikel heißt es einleitend, Bezug nehmend der jüngsten Militäroperationen der israelischen Armee im Gazastreifen:

"Mehr als 15.000 Menschen, darunter mindestens 6.000 Kinder. So viele Menschen hat Israel Berichten zufolge innerhalb weniger Wochen im Gazastreifen getötet – und diese Zahlen steigen weiter."

Die Autorengruppe erinnert daran, dass "Dutzende Experten der Vereinten Nationen" die Situation in Gaza als einen "im Entstehen begriffenen Völkermord" bezeichneten. Des Weiteren hätten "Hunderte von internationalen Wissenschaftlern vor einem sich anbahnenden Völkermord gewarnt". Der prominente israelische "Völkermordexperte", der Historiker Raz Segal, hätte die Ereignisse der zurückliegenden Wochen als "einen Fall von Völkermord aus dem Lehrbuch" bezeichnet. Greta und ihre schwedischen Mitstreiter kritisierten, dass der "Großteil der Welt, insbesondere der sogenannte Globale Norden", dabei wegschauen würde.

Der sich jetzt in die weltweite Medienwelt katapultierende Absatz lautet:

"Die schrecklichen Morde an israelischen Zivilisten durch die Hamas können die andauernden Kriegsverbrechen Israels in keiner Weise legitimieren. Völkermord ist keine Selbstverteidigung und auch keine verhältnismäßige Reaktion. Es darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass dies vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser geschieht, die von Amnesty International als Apartheidregime bezeichnet wird."

Für die Gruppe stehe trotz aller Kritik fest, dass sie sich nicht "radikalisiert" hätten oder extrem "politisch geworden" wären:

"Wir sind immer politisch gewesen, weil wir immer eine Bewegung für Gerechtigkeit waren. Die Solidarität mit den Palästinensern und allen betroffenen Zivilisten stand für uns nie in Frage."

Die unmissverständliche Solidarität mit den Menschen in "Palästina ist nicht anders, als sich für Klimagerechtigkeit und grundsätzlich für die Menschen und ihre Menschenrechte einzusetzen". Fridays for Future Schweden würde es daher nicht zuzulassen, dass "der Fokus der Öffentlichkeit von dem entsetzlichen menschlichen Leid abweicht, dem die Palästinenser derzeit ausgesetzt sind".

Symptomatisch für die Ablehnung dieser politischen Haltung durch die deutsche FFF-Leiterin Luisa Neubauer, die für ihren aufopfernden Kampf gegen den Klimawandel extra nach Dubai geflogen war, heißt es in dem Gastartikel, dass alle Fridays for Future Gruppen autonom agieren würden, "und dieser Artikel gibt die Meinung von niemandem außer FFF Schweden wieder". 

Der Artikel wurde auch in der schwedischen Zeitung Aftonbladet veröffentlicht. Thunberg, wie auch die anderen Mitautoren legten Wert auf die Erwähnung ihrer individuellen Pronomen, dies jedoch nur im Guardian-Beitrag. Greta möchte gerne als "she/her" gesehen werden. Ihre engste Mitstreiterin Alde Nilsson trägt demgegenüber "alle Pronomen". 

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