Asien

Indien: Urlaubsfotos von Regierungschef Modi sorgen für Unruhe in der Region

Der indische Premierminister Narendra Modi sorgte mit Strandfotos in den sozialen Netzwerken bei einigen Spitzenbeamten der Malediven für Entrüstung. Offenbar aus Angst vor der Konkurrenz mit dem indischen Urlaubsparadies Lakshadweep posteten maledivische Beamte Beleidigungen – mit Konsequenzen.
Indien:  Urlaubsfotos von Regierungschef Modi sorgen für Unruhe in der RegionQuelle: Legion-media.ru © Ashish Vaishnav / SOPA Images / Sipa USA

Nun hat ein Konkurrenzkampf um Touristen die Republik Malediven und Indien entzweit. Der indische Premierminister Narendra Modi besuchte in der vergangenen Woche das indische Unionsterritorium Lakshadweep in der Lakkadivensee mit den traumhaften Inselgruppen der Lakkadiven und Amindiven sowie der Insel Minicoy, um unter anderem für den dortigen Tourismus zu werben. Auf der Plattform X postete der Politiker persönlich beneidenswerte Strandfotos, die ihn etwa mit einer Tauchermaske oder in einem Strandkorb zeigen. Im Begleittext hieß es, dass die Inseln der Region Lakshadweep sowohl für Abenteurer als auch für das Flanieren und Strandurlauber angesagt seien.

Einige hochrangige Politiker der benachbarten Republik Malediven werteten Modis Reiseempfehlung als einen Versuch, dem wirtschaftlich stark auf Tourismus angewiesenen Land Gäste abspenstig zu machen. Drei maledivische Vizeminister für Jugend, Information und Kunst – Malsha Shareef, Mariyam Shiuna und Abdulla Mahzoom Majid – beschimpften Modi auf der Plattform X ihrerseits deshalb als "Clown", "Terroristen" und "Israels Marionette".

Daraufhin verurteilte Indiens diplomatische Vertretung auf den Malediven diese Kommentare im sozialen Netzwerk und brachte die Besorgnis Indiens zum Ausdruck. Die drei Vizeminister wurden von ihren Ämtern suspendiert. Die Regierung des Inselstaates veröffentlichte am 7. Januar eine Erklärung, in der sie mitteilte, über die Beleidigungen an die Adresse von ausländischen Spitzenbeamten unterrichtet worden zu sein. Die in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Meinungen würden nicht die Haltung der Republik Malediven widerspiegeln, heißt es darin. Das Büro des maledivischen Präsidenten in Malé wollte auf Fragen der Presse nicht eingehen, für wie lange die Regierungsmitglieder suspendiert worden seien und ob ihnen für diese Zeit der Suspendierung weiterhin Gehalt zustehe.

Am 8. Januar bestellte Indiens Außenministerium den maledivischen Geschäftsträger Ibrahim Shaheeb ein und übermittelte ihm, dass nach Ansicht Indiens diese drei Vizeminister nicht bloß suspendiert sondern entlassen werden sollten. Am selben Tag bestellte auch die maledivische Regierung den indischen Geschäftsträger Munu Mahawar ein. Darüber hinaus wurde bekannt, dass die zweitgrößte indische touristische Buchungsplattform EaseMyTrip sämtliche Reservierungen von Reiseinteressenten für die Malediven auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hatte. Im vergangenen Jahr waren Touristen aus Indien und Russland auf dem Inselstaat die häufigsten Besucher.

Die Spannungen zwischen Malé und Neu-Delhi ereigneten sich in der Zeit vor einem Besuch des maledivischen Präsidenten Mohamed Muizzu in der Volksrepublik China vom 8. bis zum 12. Januar. Bei den Wahlen im vorigen Jahr hatte der Politiker versprochen, die "Indien Zuerst"-Politik der Malediven zu beenden und setzte sich für den Abzug des indischen Militärkontingents ein, das aus 75 Armeeangehörigen besteht.

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