Asien

Rückschlag für NATO: Erdoğan und Putin weihen das erste Atomkraftwerk in der Türkei ein

Während die westlichen Meinungsmacher in einer großen Medienkampagne über den Gesundheitszustand des türkischen Präsidenten spekulieren, eröffnet die Türkei mit russischer Hilfe ihr erstes Atomkraftwerk.

Ankara und Moskau feierten am Donnerstag die Anlieferung von Brennstäben am Atomkraftwerk Akkuyu in der Südtürkei. Gebaut wurde das AKW von dem russischen Staatskonzern Rosatom. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verkündete dabei über Video, dass die Türkei mit 60-jähriger Verspätung in den Kreis der Länder mit Atomkraft vorstoße. Sein russischer Amtskollege Wladimir Putin, der aus Moskau zugeschaltet war, sprach vom größten Investitionsprojekt der beiden Staaten. An der Veranstaltung im Küstenort Mersin nahmen auch der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Grossi, und der Chef des russischen Staatskonzerns Rosatom, Alexej Lichatschow, teil. 

Erdoğans Auftritt wurde nach Spekulationen über seinen Gesundheitszustand mit Spannung erwartet. Am Dienstagabend musste der türkische Präsident ein Fernsehinterview unterbrechen und legte eine Wahlkampfpause ein.

Das Kraftwerk in Akkuyu ist von großer Bedeutung für die türkische Energiepolitik. Ankara ist stark auf den Import fossiler Energieträger angewiesen, auch für die Stromproduktion, die etwa zu einem Drittel über Gaskraftwerke erfolgt. Die energiepolitische Verwundbarkeit der Türkei zeigte sich bereits im Zuge des Ukraine-Krieges. Zu­gleich ist Akkuyu ein weiteres Symbol für Erdoğans Spagat zwischen NATO-Mitgliedschaft und vertiefter Zusammenarbeit mit Russland im Energiesektor.

Erdoğan teilte am Donnerstag mit, dass sein Land möglichst bald weitere Kernkraftwerke bauen werde. Nachdem die Türkei anfänglich auch mit westlichen Unternehmen Nuklearprojekte verfolgt hat, ist Moskau derzeit der einzige Partner der Türkei bei der Kernkraft.

Mehr zum Thema - Wilde Spekulationen um Erdoğans Gesundheit – Sprecher dementiert Herzinfarkt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.