Lateinamerika

IWF-Direktorin Georgiewa über Wirtschaftsreformen in Argentinien: "So weit, so gut"

Argentiniens Präsident Javier Milei will mit einer "Schocktherapie" die Wirtschaft des Landes neu gestalten, um der langjährigen Krise ein Ende zu setzen. Obwohl das große Reformpaket unter der Bevölkerung nicht unumstritten ist, wird es vom IWF unterstützt.
IWF-Direktorin Georgiewa über Wirtschaftsreformen in Argentinien: "So weit, so gut"Quelle: www.globallookpress.com © Nacho Boullosa / Keystone Press Agency

Im Vorfeld ihres Treffens mit dem argentinischen Präsidenten Javier Milei beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos hat die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgiewa den neuen Kurs des südamerikanischen Landes gelobt. In Bezug auf das umfassende Sparmaßnahmenpaket der neuen Regierung in Buenos Aires sagte die IWF-Chefin, dass bislang alles gut gehe.

Auf eine entsprechende Frage des US-Medienunternehmens Bloomberg erklärte Georgiewa, dass Milei einige der offensichtlichen Mängel "sehr aggressiv" in Angriff nehme. Mileis Wirtschaftsreformen bezeichnete sie als "sehr kühn". Dabei listete Georgiewa auch die größten Probleme des südamerikanischen Landes auf:

"Die Steuern sind außer Kontrolle, man gibt mehr Geld aus, als man hat. Die Reserven sind erschöpft. Wir sehen jetzt Fortschritte an all diesen Fronten."

Gleichzeitig zeigte sich die IWF-Direktorin über das Schicksal der wirtschaftlich schwächsten Bevölkerungsschichten in Argentinien tief besorgt. Ihrer Organisation sei es wichtig, dass die Regierung in Buenos Aires solche Bürger schütze, während man die wirtschaftlichen "Schockmaßnahmen" umsetze.

In der vergangenen Woche hatte Argentinien erklärt, sich mit dem IWF über die bestehenden Staatsschulden in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar verständigt zu haben. Zu diesem Zweck trafen sich der Wirtschaftsminister Luis Caputo und der Chef des Ministerkabinetts Nicolás Posse mit IWF-Vertretern in Buenos Aires. Gegenstand der Gespräche war ein noch im Jahr 2018 unter Präsident Mauricio Macri genommener Kredit. Dies wäre bereits die siebente Revision des Kreditabkommens mit dem IWF.

Inzwischen flog Milei mit einem regulären Linienflug der Lufthansa mit einem Umstieg in Frankfurt am Main in die Schweiz, um am Weltwirtschaftsforum teilzunehmen. Dies ist die erste internationale Reise des Politikers seit seinem Amtsantritt. Bei seinem Treffen mit Georgiewa in Davos will Milei eine Finanzhilfe des IWF in Höhe von 4,7 Milliarden US-Dollar erzielen. Mit dem Geld sollen unter anderem anstehende Forderungen aus staatlichen Schuldverschreibungen bedient werden.

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