Russland

Legendäre sowjetische Läden kehren nach Russland zurück – allerdings nur für Diplomaten

In Moskau und Sankt Petersburg sollen demnächst Duty-free-Shops für Diplomaten, deren Familien sowie Mitarbeiter internationaler Organisationen eröffnen. Etwas Ähnliches gab es schon zu Sowjetzeiten.
Legendäre sowjetische Läden kehren nach Russland zurück – allerdings nur für Diplomaten© Wjatscheslaw Kisseljow

Die russische Regierung hat beschlossen, zwei neue Fachgeschäfte in Moskau und Sankt Petersburg zu eröffnen, die Alkohol, Tabak, Süßigkeiten, Kosmetik, Schmuck, Smartphones und Uhren verkaufen sollen. Normalbürger dürfen dort allerdings nicht hinein: Der Zutritt wird nur Diplomaten, Konsuln, Mitarbeitern internationaler Unternehmen und ihren Familien gestattet sein. Am Eingang soll es eine Ausweiskontrolle geben. Wie russische Medien berichten, werden in diesen "Duty-free-Shops" sowohl Rubel als auch ausländische Währungen angenommen.

Die Geschäfte werden rund um die Uhr videoüberwacht und müssen dem russischen Außenministerium monatlich über alle verkauften Waren sowie über ihre Käufer Bericht erstatten. Kontrolliert werden die Waren von Zollbeamten. Laut dem Mitglied des russischen Föderationsrates Wladimir Dschabarow werden die Läden "zu einer zusätzlichen Devisenquelle" für das Land. Er erklärte diesbezüglich:

"Zu Sowjetzeiten haben meine Bekannten im Ausland gearbeitet, und es gab Geschäfte für Diplomaten, die bestimmte Rabatte anboten. Solche Verkaufsstellen ermöglichen es Diplomaten, Waren frei zu kaufen, die sie ins Gastland nicht importieren oder dort nicht kaufen können."

Zu Sowjetzeiten gab es sogenannte "Berjoska"-Läden, die ebenfalls nur privilegierte Kundschaft bedienten. Die ersten Geschäfte eröffneten im Jahr 1961 an zwei Moskauer Flughäfen, hier konnten ausschließlich Ausländer einkaufen. In den Berjoska-Supermärkten durften dann später auch Diplomaten, Matrosen und Militärs, die im Ausland arbeiteten, Lebensmittel, Kleidung und technische Waren einkaufen. Die Abrechnung erfolgte dabei in Fremdwährung. Die Fülle an Waren war beneidenswert. Es gab Delikatessen in Hülle und Fülle, die sich die überwiegende Mehrheit der einfachen Sowjetbürger nicht leisten konnte.

Im Jahr 1988 startete Michail Gorbatschow eine "Anti-Privilegien"-Kampagne und forderte eine Schließung dieser Geschäfte. Etwa zur selben Zeit schaffte die Sowjetregierung das Tabu über den Kauf von Fremdwährungen ab. Dadurch wurden solche Läden praktisch bedeutungslos.

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