Nordamerika

Mit Hyperschallgeschwindigkeit zum Misserfolg: Weiterer Waffentest der USA scheitert

Eines der beiden Projekte im Rahmen des US-Hyperschall-Waffenprogramms hat einen weiteren gescheiterten Test aufs Parkett gelegt. Dies teilte der Staatssekretär für Belange der Luftwaffe im US-Verteidigungsministerium vor dem Militärausschuss im US-Kongress mit.
Mit Hyperschallgeschwindigkeit zum Misserfolg: Weiterer Waffentest der USA scheitertQuelle: Legion-media.ru

Die US-Luftwaffe hat mindestens den vierten fehlgeschlagenen Test eines Hyperschall-Raketensystems des Rüstungskonzerns Lockheed Martin bekannt gegeben. Dies lässt darauf schließen, dass die Amerikaner künftig eher auf das System vom Konkurrenten Raytheon, ebenfalls in Entwicklung, setzen werden.

"Der Test, den wir gerade durchgeführt haben, war kein Erfolg."

So lautete der Bericht des Staatssekretärs der Luftwaffen-Abteilung im US-Verteidigungsministerium, Frank Kendall, am Dienstag vor Mitgliedern des Ausschusses des US-Repräsentantenhauses. Dies berichtete die Onlinezeitschrift Defense Scoop. Die Aussage des US-Beamten war jedoch nahezu "britisch" in ihrem Understatement – gemessen an der darauffolgenden:

"Wir haben bei diesem Test nicht die Daten erhalten, die wir brauchen. Also untersucht man das Ganze derzeit, um zu verstehen, was passiert ist."

Kendall bezog sich dabei auf einen Test der AGM-183A Air-launched Rapid Response Weapon (ARRW), eines Hyperschall- Marschflugkörpers, am 13. März 2023 vor der Südküste des US-Bundesstaates Kalifornien. Er machte indes keine genauen Angaben darüber, was bei dem Start der Testrakete schiefgelaufen war. Kendalls Äußerungen mögen bei den Abgeordneten in der Unterkammer des US-Parlaments durchaus für Überraschung gesorgt haben. Schließlich hatte die US-Luftwaffe erst letzte Woche eine Pressemitteilung herausgegeben, in der es hieß, dass der ARRW-Test "mehrere Ziele erreicht" habe – nur das Scheitern des Tests hatte man vergessen zu erwähnen.

Die ARRW befindet sich seit dem Jahr 2018 in der Entwicklung. Nach drei fehlgeschlagenen Booster-Tests im Jahr 2021 wurde der Abschluss dieser Entwicklungsarbeiten noch einmal verschoben. Die Air Force vermeldete den ersten erfolgreichen Start des Marschflugkörpers dann im Mai 2022 und sagte, er habe Geschwindigkeiten von mehr als Mach 5 erreicht – also das Fünffache der Schallgeschwindigkeit.

Die US-Streitkräfte verfügen noch nicht über ein voll einsatzfähiges Hyperschall-Raketensystem – Washington ist im Wettlauf um die Entwicklung derartiger Waffen bislang hinter Russland und China zurückgeblieben. Hyperschall-Waffen erreichen Geschwindigkeiten von über Mach 5 und sind auf präventive Ausweichmanöver mit enorm hohen G-Werten ausgelegt – und damit sehr schwer abzufangen.

Angesichts des jüngsten ARRW-Tests sei die Luftwaffe ihrem anderen Hyperschallprogramm, dem Hypersonic Attack Cruise Missile (HACM) – ebenfalls ein Marschflugkörper –, "stärker verpflichtet", kommentierte Kendall die Lage vor den Gesetzgebern. Eine Entscheidung, ob Budgetmittel zu einer Indienststellung der ARRW bewilligt werden, sei jedoch voraussichtlich erst im nächsten Jahr zu erwarten, nach bis zu zwei weiteren Teststarts. Hierfür stünden noch einmal zwei Testexemplare bereit.

Die US-Luftwaffe erhielt Berichten zufolge in den vergangenen zwei Jahren rund 423 Millionen US-Dollar an Forschungs- und Entwicklungsgeldern allein für die ARRW – und hat für das nächste Haushaltsjahr weitere 150 Millionen beantragt. Das HACM-Projekt scheint demgegenüber noch einmal deutlich teurer zu sein: Die Mittel dafür beliefen sich allein im laufenden Haushaltsjahr auf 423 Millionen US-Dollar; für das kommende Jahr sind 381,5 Millionen eingeplant. In den nächsten fünf Jahren sind sogar Ausgaben in Höhe von sagenhaften 1,9 Milliarden US-Dollar für die Arbeiten an der Waffe von Raytheon vorgesehen.

Das HACM-Projekt sei bisher "einigermaßen erfolgreich" gewesen, sagte Kendall. Bezüglich der Eigenschaften dieser Waffe erklärte er:

"Sie ist mit mehr Modellen unserer Flugzeuge kompatibel und hat für uns insgesamt einen höheren Kampfwert."

Mehr zum Thema – Nordkorea gibt Fortschritte bei Entwicklung von Hyperschall-Rakete bekannt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.