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Kein Ticket für russische Tennisspielerin: LOT und Lufthansa lassen Sportlerin nicht ins Flugzeug

Die russische Tennisspielerin Witalija Djatschenko ist am Flughafen von Kairo gestrandet und verpasste ein Turnier auf Korsika. Der Grund: Die polnische Fluggesellschaft LOT verweigerte der Athletin die Beförderung, und auch die Lufthansa wollte ihr kein Ticket verkaufen.
Kein Ticket für russische Tennisspielerin: LOT und Lufthansa lassen Sportlerin nicht ins FlugzeugQuelle: Sputnik © Alexei Filippow

Die polnische Fluggesellschaft LOT hat der russischen Tennisspielerin Witalija Djatschenko, die von der Women's Tennis Association (WTA) auf Platz 250 geführt wird, die Beförderung verweigert. Die Sportlerin sollte von Kairo über Warschau nach Nizza und von dort zu einem Turnier auf Korsika fliegen, doch die polnische Airline ließ sie nicht an Bord. Schließlich weigerte sich auch die Lufthansa, ihr ein Ticket zu verkaufen – mit der Begründung, dass die Russin nur über Spanien, das ihr ein Schengen-Visum ausgestellt hatte, in den Schengen-Raum einreisen dürfe.

"Die Fluggesellschaft LOT weigerte sich, mich von Kairo über Warschau nach Korsika fliegen zu lassen, weil ich einen russischen Pass besitze", beklagte sich die Tennisspielerin auf Instagram.

"Im Endeffekt saß ich 18 Stunden lang nachts auf dem Flughafen in Kairo, ohne Essen, ohne Schlaf und ohne die Möglichkeit wegzufliegen! Ich habe eine Nacht am Flughafen verbracht, ich wurde wie ein Bürger dritter Klasse behandelt, ich habe ein paar tausend Euro ausgegeben, weil ich leider keine Möglichkeit hatte, zum Turnier zu kommen".

Auch die Empfehlungsschreiben der WTA und des Tennisweltverbandes sowie ein Schreiben ihres Vaters, der für eine UN-Agentur arbeitet, hätten ihr nicht geholfen, erklärte sie.

In einem Interview mit RT schilderte die Sportlerin: "Ich persönlich war völlig schockiert, denn so etwas ist mir noch nie zuvor passiert". Vor Antritt ihrer Reise habe sie keine Benachrichtigung über ein Verbot des Grenzübertritts erhalten. Noch im vergangenen Sommer sei sie problemlos mit der polnischen Fluggesellschaft geflogen. "Daher habe ich nicht erwartet, dass es dieses Mal wegen des Transits zu Problemen kommt. Und, ich wiederhole es noch einmal: Ich habe keine offiziellen Dokumente erhalten."

Als sie eine schriftliche Bestätigung verlangt habe, habe ihr ein Mitarbeiter auf seinem Handy die Beförderungsregeln der LOT gezeigt. Diese beinhalteten mehr als zehn Punkte, die es russischen Bürgern erlauben, die Fluggesellschaft zu nutzen. "Wie ich verstanden habe, war dies ein internes Dokument, da es nicht öffentlich zugänglich war", mutmaßte Djatschenko. 

Einige dieser Punkte habe sie sogar erfüllt: "Ich bin eine Spielerin, die zu einem Wettbewerb fährt. Ich habe alle Beweise: Hotelreservierungen, Briefe von der ITF und der WTA. Und mein Vater ist UN-Beamter, er ist auf einer Mission, und Familienmitglieder dieser Mission dürfen sich ebenfalls frei bewegen."

Es sei unmöglich, sich gegen solche Vorfälle zu schützen, kritisierte sie:

"Solange nichts passiert, wissen wir nicht, welche Fluggesellschaft wer fliegen darf und welche nicht, über welches Land man fliegen darf und in welcher Stadt man nicht erwartet wird."

Die LOT bestätigte den Vorfall gegenüber Reuters und begründete das Vorgehen mit Beschränkungen, die das polnische Innenministerium während der COVID-19-Pandemie verhängt hatte und die nach Kriegsbeginn in der Ukraine aktualisiert wurden. "Die Bestimmungen der Verordnung führen Beschränkungen an bestimmten Grenzübergängen, einschließlich Flughafenübergängen, in Bezug auf Bürger der Russischen Föderation ein, die von außerhalb des Schengen-Raums einreisen", hieß es in einer Erklärung.

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