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Die neue Realität in der EU: Wohlstandsverlust für alle

Die EU hat bei den Sanktionen die Geoökonomie vergessen, schreibt der EU-Beobachter Eric Bonse. Die Handelsbeziehungen ordnen sich neu und an der EU vorbei. Für die Bürger der EU bedeutet das dauerhaften Wohlstandsverlust. Die EU hat die Ziele Wohlstand und Frieden aufgegeben.
Die neue Realität in der EU: Wohlstandsverlust für alleQuelle: www.globallookpress.com © Christian Ohde via www.imago-ima

Immer mehr Wirtschaftsexperten und politischen Kommentatoren wird klar, dass die politischen Entscheidungen der EU für die Zukunft der Union und ihrer Bürger nichts Gutes bedeuten. Auch Eric Bonse, langjähriger und aufmerksamer Beobachter der Brüsseler Politik, prognostiziert in einem aktuellen Beitrag auf seinem Blog "Lost in Europe" eine strukturelle Schwäche, die zu Wohlstandsverlusten in der EU führen wird.

Die EU stehe nicht mehr für Frieden, führt er aus. In einem früheren Beitrag weist Bonse nach, dass die EU im Ukraine-Konflikt nicht Verhandlungen, sondern das Ziel eines Sieges der Ukraine über Russland unterstützt. Dafür ist die EU-Kommission offenkundig bereit, das Wohlstandsversprechen der EU an ihre Bürger aufzugeben. Die EU, so lässt sich aus dem Blogeintrag Bonses schlussfolgern, steht nicht mehr für Frieden und sie steht auch nicht mehr für Wohlstand der EU-Bürger, wobei auch klar wird, dass zwischen Frieden und Wohlstand ein Zusammenhang besteht.

Die Sanktionen gegen Russland und die russische Reaktion darauf hätten die Wirtschaft der EU schwer geschädigt. Bonse belegt das, was man in Berlin und Brüssel vehement leugnet: Die Sanktionen gehen nach hinten los. Allein die Kosten für den Energiekrieg belaufen sich nur für Deutschland bisher auf 440 Milliarden Euro. Für die EU gibt Bonse einen Wert von rund einer Billion Euro an. Dabei ist klar, dass das, was mehr für Energie ausgegeben werden muss, für anderes nicht mehr zur Verfügung steht – weder für Investitionen noch für Konsum. 

Bonses Beitrag verweist darauf, dass das westliche Sanktionsregime Russland und China, aber auch andere Länder und Regionen enger aneinandergeschweißt habe. Gleichzeitig ist der Westen isoliert, denn die Mehrzahl der Länder der Welt trägt das westliche Sanktionsregime nicht mit. Das Vorhaben, Russland zu ruinieren und zu isolieren, sei gescheitert. 

"Die Geopolitik habe die Sanktionen nötig gemacht, heißt es entschuldigend in Brüssel. Dummerweise hat man darüber die Geoökonomie vergessen. Außerdem ist man von der falschen Annahme ausgegangen, man könne Russland ruinieren und isolieren."

Die Welt ordnet sich neu, strebt die Entkopplung vom Westen an. Diese Neuordnung organisiert sich ohne und sogar gegen die EU, schreibt Bonse. Zudem lasse sich die EU durch die USA in immer neue Konflikte treiben, die zur weiteren Schwächung der EU beitragen. Er nennt exemplarisch den Konflikt mit China, aber auch den Konflikt mit den USA um Subventionen für grüne Technologie. 

Die EU wird abgehängt, die Bürger der EU werden den Gürtel enger schnallen müssen, ist das Fazit des Beitrags.

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