Europa

Duma-Vorsitzender: Knapp 76 Prozent westlicher Unternehmen weiterhin in Russland aktiv

Nach dem Beginn der Militäroperation in der Ukraine haben sich viele ausländische Firmen aus Russland zurückgezogen oder ihre Geschäfte dort zeitweilig ausgesetzt. Der Vorsitzende der russischen Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin teilt nun mit, dass 75,9 Prozent der Unternehmen in Russland aktiv geblieben seien.
Duma-Vorsitzender: Knapp 76 Prozent westlicher Unternehmen weiterhin in Russland aktivQuelle: Sputnik © WLADIMIR FEDORENKO

Wjatscheslaw Wolodin, der Vorsitzende der russischen Staatsduma (Unterhaus des Parlaments der Russischen Föderation), hat am Montag auf seinem Telegram-Kanal mitgeteilt, dass 75,9 Prozent ausländischer Unternehmen nach dem Beginn der Spezialoperation in der Ukraine in Russland geblieben seien. Er schrieb:   

"Diese Entscheidung spricht Bände: Sie glauben an gute Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes, sie sind mit dem Geschäftsklima zufrieden. Diejenigen, die gegangen sind, tragen Unkosten in Milliardenhöhe."

Demnach werden westliche Unternehmen auf dem russischen Markt durch inländische Firmen ersetzt, die ihr Produktionsvolumen entsprechend erhöhen. So sei die Bekleidungs- und Arzneimittelproduktion jeweils um 42 Prozent bzw. 15 Prozent gestiegen. Russlands Parlamentschef betonte:

"Wichtig ist, dass das Geschäft national ausgerichtet ist, dass die erwirtschafteten Mittel im Land bleiben und für dessen Entwicklung verwendet werden."

Im Jahr 2022 sei bereits ein Gesetz verabschiedet worden, das die Vergabe von Lizenzen zur Erschließung von Öl- und Gasfeldern an ausländische Unternehmen verbietet, heißt es weiter. Diese seien jetzt verpflichtet, als juristische Personen innerhalb der Russischen Föderation zu agieren. Darüber hinaus sei die ausländische Beteiligung auch bei Konzessionen im Zusammenhang mit der Verkehrsinfrastruktur und dem Transport gesetzlich verboten worden. Der Parlamentsvorsitzende teilte mit, inzwischen sei in erster Lesung ein Gesetzentwurf verabschiedet worden, der die Offshore-Unternehmen daran hindere, Konzessionen im Wohnungs- und kommunalen Dienstleistungssektor zu erwerben. "Aber es bleibt noch viel zu tun", merkte Wolodin an und versicherte:

"Dies hat Priorität für die Staatsduma."

Nachdem Russland eine militärische Spezialoperation in der Ukraine eingeleitet hatte, folgten mehrere westliche Unternehmen den gegen das Land verhängten staatlichen Sanktionen des Westens. Sie schränkten ihre Geschäfte in Russland ein oder zogen sich komplett aus dem russischen Markt zurück.

Laut einem im Oktober 2022 publik gemachten Bericht des Zentrums für strategische Forschung (ZSR), einer Organisation mit Sitz in Moskau, mussten ausländische Firmen, die ihre Aktivitäten in Russland eingeschränkt oder ihren Rückzug angekündigt hatten, seit Ende Februar 2022 Verluste zwischen 200 Milliarden US-Dollar (circa 190 Milliarden Euro) und 240 Milliarden US-Dollar (knapp 225 Milliarden Euro) in Kauf nehmen. Die größten Wertverluste erlitten demnach Unternehmen aus den USA, Großbritannien und Deutschland.

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