Lateinamerika

Paraguay gesteht "Abfluss" von Munition aus Militärbeständen an organisierte Kriminalität ein

Paraguay gilt als einer der größten Marihuana-Produzenten Lateinamerikas. Im Land sind viele bewaffnete Gangs aktiv und es kommt oft zu Schießereien. Nun gesteht die für Kriegsmaterial zuständige Behörde ein, dass Munition in die Hände des organisierten Verbrechens gelangt.
Paraguay gesteht "Abfluss" von Munition aus Militärbeständen an organisierte Kriminalität einQuelle: AFP © NORBERTO DUARTE

Die paraguayische Direktion für Kriegsmaterial (Dimabel) hat eingestanden, dass das Kriegsmaterial, das an die Streitkräfte des südamerikanischen Landes geliefert wird, teilweise in den Händen des organisierten Verbrechens landet. Die Behörde gab den Abfluss von Munition zu, als nach einer Schießerei in der Ortschaft Pedro Juan Caballero in der Provinz Amambay Hülsen mit dem Dimabel-Kennzeichen entdeckt worden waren. Darüber berichtete die Zeitung Última Hora.

Die Stadt Pedro Juan Caballero befindet sich im Norden des Landes an der Grenze zu Brasilien. Sie wird oft zum Schauplatz blutiger Attentate und Morde, hinter denen paraguayische und brasilianische Drogenbanden vermutet werden.

Am 8. September war im Viertel Guaraní eine bewaffnete Attacke auf ein Haus verübt worden. Dabei stellten die Ermittler fest, dass 24 der 51 sichergestellten Hülsen im Kaliber 5.56 ein Dimabel-Kennzeichen aufwiesen.

General Aldo Ozuna, der Leiter der Behörde, die den Einsatz von Waffen und Munition in Paraguay kontrollieren soll, gab bekannt, dass Dimabel nach der Lieferung von Munitionsstücken an die Einheiten keine Kontrolle mehr über die zugestellten Kugeln habe. Der hochrangige Militärangehörige erklärte dies damit, dass alle Dimabel-Hülsen nur einen Code aufwiesen. Mit spezifischen QR-Codes würden nur Munitionskisten versehen, die in den Einheiten weggeworfen würden.

Ozuna teilte ferner mit, dass seine Behörde bereits vorgeschlagen habe, im Etat für das nächste Jahr die Beschaffung eines Systems zur Rückverfolgung von Munitionsstücken vorzusehen, damit man aufgrund eines QR-Codes feststellen könne, in welche Einheit die fragliche Hülse geliefert worden sei. Auf die Frage, ob die Quelle des jetzigen Munitionsabflusses schon feststehe, antwortete der General, dass sich damit gerade die Aufklärung beschäftige. Es seien bereits vier verdächtige Einheiten festgestellt worden.

Das war übrigens nicht das erste Mal, dass bewaffnete Verbrecher bei ihren Attacken in der Region Dimabel-Munition nutzten. Zwei ähnliche Vorfälle hatten sich im Oktober 2021 ereignet. Im ersten Fall wurde unter anderem Haylee Carolina Acevedo Yunis, die Tochter des damaligen Provinzgouverneurs Ronald Acevedo, getötet.

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