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Experte: Sanktionen gegen russisches LNG lassen die Preise steigen

Die EU-Sanktionen gegen Flüssigerdgaslieferungen aus Russland werden Experten zufolge zu einem Preisanstieg auf dem Weltmarkt führen. Moskau ist derzeit der zweitgrößte LNG-Lieferant der Europäischen Union.
Experte: Sanktionen gegen russisches LNG lassen die Preise steigenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Der schwedische Außenminister Tobias Billström erklärte kürzlich, dass das 14. Sanktionspaket gegen Russland auch ein Verbot von LNG-Lieferungen beinhalten könnte. Dabei kaufte in den ersten beiden Monaten dieses Jahres die EU Flüssiggas aus neun Ländern für insgesamt sieben Milliarden Euro, meldet die Statistikbehörde Eurostat.

Hauptexporteur in die EU waren die USA mit 48 Prozent, die Lieferungen im Wert von 3,4 Milliarden Euro tätigten. Der zweitgrößte Lieferant ist Moskau, das seinen Anteil am europäischen Gasmarkt im Laufe des Jahres um 5 Prozentpunkte auf 1,3 Milliarden Euro ausbaute. Algerien und Katar gehören ebenfalls zu den fünf wichtigsten Versorgern. Sollte die EU also beschließen, ein Verbot für russisches LNG in das neue Sanktionspaket aufzunehmen, würde die Region in Schwierigkeiten geraten, meinen Experten.

Die Sanktionen der Europäischen Union gegen die Lieferung von Flüssigerdgas aus Russland könnten zu einem Anstieg der Preise auf dem Weltmarkt führen, so Igor Juschkow, Experte der Finanzuniversität der Regierung Russlands und führender Experte des Nationalen Energiesicherheitsfonds. In einem Gespräch mit dem Portal Lenta.ru erklärte er:

"Sie werden mehr aus den USA oder Katar kaufen müssen, was bedeutet, dass sie mehr für Gas bezahlen müssen als in Asien. Gerade bei LNG wird der Wettbewerb zwischen Europa und den Asiaten noch härter sein. Europa wird immer mehr zahlen, als Asien bereit ist zu geben, damit das Gas dorthin kommt. Das ist für sie ein Problem, das den Preis in die Höhe treiben wird."

Allerdings könnten die EU-Länder, die derzeit keine LNG-Lieferungen erhalten, eine solche Entscheidung blockieren, so Juschkow weiter. Als Beispiel führt er Ungarn an, das Pipeline-Gas bezieht - im Falle einer Preiserhöhung auf dem Markt wird das Gas aber auch für die ungarischen Verbraucher teurer werden. Der Experte erklärt:

"Alle Verträge sind an die Börse, an den Spotmarkt gebunden. Was auch immer der Preis dort ist, er spiegelt sich in den langfristigen Verträgen wider, also werden auch die Ungarn darunter leiden. Insofern können sie sich schützen und ein Veto gegen diese Sanktionen einlegen. Aber es ist doch weniger schmerzhaft, als wenn man den Import von russischem Pipeline-Gas verbieten würde."

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