Deutschland

Reichsbürger-Prozess: Nun doch noch vor Jahresende Anklage gegen Prinz Reuß

Am 7. Dezember des Vorjahres erfolgte die Festnahme von 25 Frauen und Männern, beschuldigt, einen Staatsstreich geplant zu haben. Nach einem Jahr Gefängnis ohne weitere Konsequenzen erfolgt nun die Anklageerhebung. Betroffen dabei Heinrich XIII. Prinz Reuß und "neun mutmaßliche Mitverschwörer".
Reichsbürger-Prozess: Nun doch noch vor Jahresende Anklage gegen Prinz ReußQuelle: www.globallookpress.com © Boris Roessler

Im Rahmen einer bundesweiten Großrazzia mit 3.000 Einsatzkräften waren am 7. Dezember 2022 25 Frauen und Männer der zugeordneten Organisation "Patriotische Union" festgenommen worden. Als vermeintlicher Rädelsführer einer "mutmaßlichen terroristischen Vereinigung" gilt dabei Heinrich XIII. Prinz Reuß aus Frankfurt. Nach einem Jahr Untersuchungshaft entschieden die ermittelnden Behörden jetzt kurz vor Jahresende, den "inneren Zirkel" der beschuldigten Gruppe in Frankfurt am Main anzuklagen. Dazu zählen die Ermittler neun weitere inhaftierte Angeklagte.

Zuerst bekam das Hamburger Magazin Der Spiegel diesbezügliche Informationen von den Behörden "zugespielt". Der Artikel benennt die Inhaftierten im Artikel als "'Reichsbürger'-Terrorgruppe". Neben dem prominentesten Akteur, Prinz Reuß, gelten als zitierte Hauptangeklagte:

  • "der ehemalige Elitesoldaten Rüdiger von Pescatore,

  • die frühere AfD-Bundestagsabgeordnete und Richterin Birgit Malsack-Winkemann

  • der Ex-KSK-Soldat Peter Wörner

  • der pensionierte Bundeswehroberst Maximilian Eder

  • sowie der Ex-Polizist Michael Fritsch."

Des Weiteren fünf weitere ungenannte Beschuldigte. Ein MDR-Artikel benennt mit Blick auf die Ereignisse drei ehemalige Bundeswehrangehörige, "Rüdiger von P., Maximillian E. und Peter W.", die eine Anklageerhebung erfahren haben. Auch diese genannten Personen werden der "Gruppe Reuß" zugeordnet. Alle Beschuldigten hätten "die Vorwürfe der Bundesanwaltschaft bisher immer bestritten", so der MDR. 

Am Folgetag der Razzia und nach den erfolgten Festnahmen im Vorjahr hatte das Bundeskriminalamt (BKA) laut Hessenschau die Zahl "der beschuldigten Unterstützer der Gruppierung auf 54 hochgestuft." Diese Zahl könne noch weiter wachsen, so BKA-Präsident Holger Münch im ARD-Morgenmagazin im Dezember 2022. Ein Jahr später zählt auch die am 7. Dezember 2022 festgenommene Lebensgefährtin von Heinrich XIII. Prinz Reuß als unmittelbare Angeklagte. Laut Generalbundesanwalt stehe "die Russin Vitalia B. unter Verdacht, dem Prinzen 'bei der Kontaktaufnahme zu Vertretern der Russischen Föderation behilflich' gewesen zu sein." Abschließend wird in dem MDR-Beitrag ein Norbert G. genannt, als Mitglied des "Unterstützernetzwerkes um die Gruppe Reuß".

Laut Spiegel-Informationen laufen aktuell Ermittlungen "gegen 69 Beschuldigte. 27 von ihnen sitzen in Untersuchungshaft." Wann es zu den ersten Verhandlungen in Frankfurt am Main kommen wird, wurde nicht berichtet. Nach Überzeugung der Ermittler strebten die Beschuldigten "einen Staatsstreich an". Eine Bild-Schlagzeile vom August dieses Jahres lautete wortwörtlich:

"Prinz Reuß und seine Anhänger hatten alles vorbereitet – "Reichsbürger" wollten Scholz fesseln und ins TV zerren."

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz erklärten in einer Pressemitteilung vom 10. Oktober dieses Jahres: Zwei Festnahmen und Durchsuchungen könnten belegen, dass "ein 52 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Trier-Saarburg sowie eine 32-jährige Frau aus dem Landkreis Bad Dürkheim", Sprengstoffanschläge auf "relevante Einrichtungen der Energieversorgung zur Herbeiführung eines wochenlangen bundesweiten Stromausfalls" geplant hätten.

Zudem die "gewaltsame, ggf. mit der Tötung seiner Leibwächter einhergehende Entführung von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach".  

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